
BIOGRAFIE
Repertoire Oper
Repertoire Konzert
Die deutsch-italienische Mezzosopranistin Julia Rutigliano hat sich insbesondere im Wagner-Fach einen Namen gemacht. Bei den Bayreuther Festspielen debütierte sie in Wagners Ring unter der musikalischen Leitung von Kirill Petrenko und der Regie von Frank Castorf als Wellgunde in Das Rheingold und Götterdämmerung sowie als Siegrune in Die Walküre. Es folgten weitere Engagements als Wellgunde unter Marek Janowski an der Elbphilharmonie Hamburg, im Festspielhaus Baden-Baden und im Konzerthaus Dortmund. Auch als Siegrune war sie vielfach gefragt – etwa an der Semperoper Dresden unter Christian Thielemann, am Concertgebouw Amsterdam unter Valery Gergiev, an der Staatsoper Unter den Linden unter Daniel Barenboim sowie beim Maggio Musicale in Florenz und am Palau de les Arts in Valencia, beide Male unter Zubin Mehta. Weitere Auftritte führten sie an die Opéra Bastille in Paris unter Philipp Jordan und an das Teatro di San Carlo in Neapel unter Dan Ettinger. Im Herbst 2022 war sie als Trommler in Viktor Ullmanns Der Kaiser von Atlantis unter Omer Meir Wellber am Teatro Massimo in Palermo zu erleben – eine Partie, mit der sie kurz darauf auch an der Deutschen Oper am Rhein gastierte. Längst gehören auch weitere Wagner-Partien wie Venus im Tannhäuser und Brangäne in Tristan und Isolde zu ihrem Repertoire. Als Venus debütierte sie 2011 in Bremen unter Markus Poschner (musikalische Leitung) und Tobias Kratzer (Regie) und feierte mit derselben Partie am Mecklenburgischen Staatstheater unter Mark Rohde unter der Regie von Martin G. Berger sowie auf der Wartburg in Eisenach große Erfolge. Als Brangäne war sie 2014 unter Zubin Mehta beim Maggio Musicale in Florenz zu hören. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit bilden große Partien des französischen und italienischen Repertoires. Besonders hervorzuheben ist ihre Interpretation von Bizets Carmen, mit der sie unter der Regie von Volker Schlöndorff sowie am Teatr Wielki Opera Narodowa in Warschau überzeugte. Auch Rollen wie Charlotte in Massenets Werther, Octavian in Strauss’ Der Rosenkavalier, Suzuki in Puccinis Madama Butterfly, Leonor in Donizettis La Favorite und die Mutter in Humperdincks Hänsel und Gretel gehören zu ihrem Repertoire. In jüngerer Zeit widmet sich Julia Rutigliano verstärkt dem italienischen Fach. So begeisterte sie als Amneris in Verdis Aida in der Felsenreitschule Salzburg und wurde für ihre Azucena in Verdis Il Trovatore als „Highlight des Abends“ gefeiert. Kürzlich war sie erneut bei den Opernfestspielen Heidenheim unter der Leitung von Marcus Bosch und der Regie von Vera Nemirova als Zita in Puccinis Gianni Schicchi und als 3. Magd in Strauss' Elektra zu hören. Anschließend war sie bei den Opernfestspielen am Saarpolygon erneut als 3. Dame in Mozarts Die Zauberflöte zu sehen sein.
Auch im Konzertbereich ist sie regelmäßig zu erleben, unter anderem mehrfach unter der Leitung von Zubin Mehta – etwa mit Mahlers 2. Sinfonie und Mozarts Krönungsmesse mit dem Israel Philharmonic Orchestra, Bruckners Te Deum mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Beethovens 9. Sinfonie am Teatro Maggio Musicale in Florenz. Ihre besondere Leidenschaft gilt den romantischen Oratorien und geistlichen Werken wie Verdis Requiem, Dvořáks Stabat Mater, Rossinis Petite Messe solennelle und Berlioz’ Les nuits d’été.
Ihre musikalische Laufbahn begann Julia Rutigliano in der Mädchenkantorei Würzburg, mit der sie bereits als Kind in Produktionen wie Honeggers Johanna auf dem Scheiterhaufen, Janáčeks Das schlaue Füchslein und Rihms Jakob Lenz auf der Bühne stand. Noch während ihrer Schulzeit am Musischen Gymnasium absolvierte sie ein Jungstudium, bevor sie an die Hochschule für Musik und Theater München wechselte. Dort schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab und setzte ihre Ausbildung im Opernstudio des Staatstheaters Nürnberg fort.Von 2009 bis 2012 war sie festes Ensemblemitglied am Staatstheater Braunschweig, wo sie u. a. als Carmen, Suzuki, Mary, Hermia, Olga, Orlowsky, Donna Elvira, Aksinja und Orpheus zu erleben war.
Für ihre herausragenden Leistungen wurde Julia Rutigliano 2014 mit dem Kulturpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet.